Bene

Bene Hiebl

Bene ist staatlich geprüfter Bergführer und wohnt in Innsbruck. Aufgewachsen im Berchtesgadener Land „musste“ er von Kindesbeinen an mit in die Berge – anfangs noch zaghaft, dann immer mehr und schließlich nur noch.

Inzwischen trifft man ihn bei allen nur erdenklichen Spielarten des Bergsteigens, vom Sportklettern bis zum Winteralpinismus.

Seit sechs Jahren ist deshalb Innsbruck seine neue Heimat, wo er zuerst Geographie studiert hat und seit 2018 als Bergführer arbeitet.

Welche alpinen Disziplinen reizen dich am meisten und wo bist du am liebsten unterwegs?

Im Moment reizt mich das  Alpinklettern wohl am meisten. Vielleicht auch einfach nur, weil das in den letzten Jahren neben Expeditionen und Arbeiten im Schnee etwas zu kurz gekommen ist. Aber es geht einfach nichts über eine anspruchsvolle, traditionell abgesicherte Alpintour in den Berchtesgadener Alpen. Die etwas größeren Missionen im Winter oder auf Expedition sind dann doch immer mit recht viel Leiden verbunden. Lustigerweise braucht das der Körper hin und wieder mal, aber dann doch vielleicht nicht jeden Tag.

Durchhaltewillen, Nervenstärke, körperliche Fitness – das alles braucht man für solch eine Expedition, wie der Alpinkader NRW sie planen und umsetzen wird. Was gibst du den Bewerber*innen als wichtigste Trainingstipps mit auf den Weg?

Die ganze antrainierte Fitness hilft dir nichts, wenn der Kopf nicht mitspielt. Eine vernünftige Selbsteinschätzung und die richtige Einstellung auch gegenüber dem Risiko am Berg sind hier viel wichtiger, als reine Fitness. Ganz unabhängig davon ist eine solide Grundlage vor allem im Ausdauerbereich wichtig, um die nötigen Reserven für mehrtägige Aktionen am Berg zu haben. Man ist am Berg nicht schnell, sondern eigentlich sehr langsam und dafür jeden Tag 10h+ unterwegs.

Was gefällt dir am Alpinkader besonders?

Die Idee eines regionalen Kaders finde ich super, einfach aus dem Grund, weil junge, motivierte Bergsteiger*innen gemeinsam zum Klettern kommen und ihnen das Handwerkszeug für anspruchsvollere Touren in den Alpen oder auf Expedition von erfahreneren Kletterern gezeigt wird.

Was würdest du jungen Alpinist*innen empfehlen, die sich auch für den Alpinkader NRW interessieren?

Es bringt nichts in einem Gebiet Expert*in zu sein. Wichtiger ist, dass man sich in allen Disziplinen zu Hause fühlt und Spaß hat. Der*die Allrounder*in ist gefragt! Außerdem finde ich es wichtig, dass man nicht nur die nötige körperliche Fitness mitbringt, sondern auch an den sicherungstechnischen Fragen interessiert und up to date ist.

Wie bist du am liebsten in den Bergen unterwegs?

So leicht und schnell wie möglich ist natürlich meistens die Devise. Eigentlich aber auch nur, weil ich zu faul bin schwere Rucksäcke zu tragen. Manchmal lässt es sich dann aber doch nicht vermeiden und dann ist es umso schöner einen warmen Schlafsack, Zelt, gutes Essen und ausreichend Material dabeizuhaben.