Martin

Martin Brückner

Martin ist Lehrer für Physik und Philosophie an einem Kölner Gymnasium. Neben Trampolinturnen und Leichtathletik machte er seit früher Jugend Hochtouren, primär in den Westalpen. Verletzungsbedingt fokussierte er sich seit 2009 auf Sportklettern in Bergstiefeln – später bis zum oberen neunten Grad – und kam über einen Freund zum Eis- und Mixedklettern.

Martin war Athlet im ersten Alpinkader NRW 2016-2019.

Wie bist du zum Alpinismus gekommen?

Mein Vater ist damals regelmäßig im Sommer in die Westalpen gefahren, um meistens allein Grattouren zu machen. Weil ich wissen wollte, was er da macht, hat er mich mit elf Jahren dann mitgenommen nach Österreich in die Silvretta, wo die Zustiege zu den Bergen nicht allzu lang sind und man schnell ans Klettern kommt. Dort haben wir unter anderem eine Überschreitung von Großlitzner und Großes Seehorn gemacht. Die Kletterei, Tiefblicke, Gletscher und in der Thermik kreisende Geier haben mich beeindruckt, so dass wir in den kommenden Jahren regelmäßig zusammen ins Schweizer Wallis gefahren sind. 

Welche alpine Disziplin liegt dir am meisten bzw. wie bist du am liebsten unterwegs?

Die Jahreszeiten bringen von allein Abwechslung ins Klettern, was ich gut finde. Hochtouren und Mixedklettern liegen mir im Alpinen vielleicht am meisten; das Bigwallklettern würde ich wegen des langsamen Vorankommens eher hinten anstellen.

Am Sportklettern, Bouldern oder Drytoolen mag ich das Projektieren und kräftige Züge – und die Nerven werden durch die gute Absicherung weniger stark belastet.

Allgemein ist es mir im Laufe der Zeit immer wichtiger geworden, mit wem und wie ich unterwegs bin, als um welche Route oder welchen Berg es dabei geht. 

Wie bereitest du dich als „alpenferner“ Bergsteiger auf deine Touren vor?

Wegen Zehenproblemen, die ich schon seit früher Jugend habe, trage ich beim Sportklettern und Bouldern leichte Bergstiefel mit steifer Sohle, auch beim jedem Training in der Halle. Das grobe Trittgefühl kann ich gut auf das Klettern in den Bergen übertragen. Außerdem helfen bei der Regeneration und Grundlagenausdauer die tägliche Fahrt mit dem Rad zur Arbeit und regelmäßiges Rennradfahren.

Was gefällt dir am Alpinkader besonders?

Vor der Zeit im Alpinkader habe ich nie einen Kletterkurs besucht, aber ich konnte durch die Touren mit meinem Vater und später mit meinem Freund Joachim Feger aus Heilbronn viel lernen. Die Ausbildung durch den Alpinkader hat es mir dann ermöglicht, mein Wissen auszubauen und somit anspruchsvolle Touren selbstständig planen und durchführen zu können. 

Zudem war es schön, im Kader als größeres Team unterwegs zu sein und in ein Netzwerk von Alpinist:innen bis über die Landesgrenzen hinaus zu kommen.

Was darf in deinem Rucksack niemals fehlen?

Genügend Riegel/Nüsse und die Kamera, … und leichte, aber warme Sachen. Auf langen Zustiegen höre ich gern Musik oder Podcasts.

Wie wichtig ist dir Erholung und wie regenerierst du dich?

Die Trainingserfolge entstehen erst durch gute Erholung. Genügend Schlaf und ausreichend sowie ausgewogene Nahrung sind dafür wichtig, auch an Ruhetagen. Mentalen und körperlichen Stress versuche ich in Maßen zu halten. Außerdem versuche ich, die Möglichkeiten zur Bewegung im Alltag zu nutzen.